Im Landesarchiv in Freiburg liegt die Akte Rotrain Staatsarchiv StAF B 695/1 Nr. 731. In dieser Akte wird der Beginn und der Zweck unseres Vereins vor 200 Jahren beschrieben. Die Akte umfasst etwa 140 Seiten und beschreibt die Aktivitäten von 1820 bis nach dem langsamen aussterben 1845 als der Hüfinger Gesangsverein noch ein letztes Mal die Bänke und Tische hat herrichten lassen.
Die Freunde der Natur – des Nützlichen und Schönen waren von Beginn an eine basisdemokratische Gesellschaft. Es wurde alles transparent abgestimmt und offengelegt, auch gab es keine Mitgliederbeiträge sondern nur freiwillige, projektbezogene Spenden und freiwillige Arbeit. Die Freunde der Natur Hüfingen e.V. stehen in guter Tradition der alten ehrwürdigen Gesellschaft. Auch wir haben sehr viele Unterstützer die ihre Beiträge leisten, sowohl finanziell, ideell als auch durch freiwillige Arbeit – jenseits des modernen Vereinsrechts, das einen jährlichen Mitgliedsbeitrag verlangt.
Großherzogliches Badisches Fürstlich Fürstenbergisches
Bezirksamt Hüfingen
Verwaltungssachen
Ort: Hüfingen
Anlage Verschönerung
Rubric: Genannte Anstalten
In Sachen
Der Verschönerung einer Anlage auf dem rothen Rain
Jahr 1820-1845
1. Urkunde von 1820 über Entstehung den Anlage
Zu Hüfingen
die Herstellung der Anlage auf dem rothen Rain von 1820 bis 1830
Akten Verzeichniß
- 1. Urkunde von 1820 über Entstehung den Anlage
- 2. Protokoll von 1821 über deren Zerstörung
- 3. Prokoll von 1821 über Auffoderung der Bürgerschaft zur Entdeckung der Frevler
- 4. a.c. Pasquille von 1821 über die vermeintlichen Thäter
- 5. belegte Rechnung von 1821 über die Herstellung des Steges
- 6. Protokoll von 1828 die Herstellung des Forstweges vom Steg in die Anlage
- 7. Plan zu einem Portal in die Anlage
- 8. Rechnung über baare Einnahmen und Ausgaben für die Anlage von 1820 bis 1830 gestellt
von dem nun pensionierten Hofrath und Obaramtmann Baur
ano 1834.

Anton Baur Fürstlich Fürstenbergischer Hofrat und Obervogt, Großherzoglicher Badischer Hofrat und Oberamtmann. Geboren am 24.06.1769 in Gegenbach gestorben am 24.04.1841 in Donaueschingen.
Er war verheiratet mit Magdalena Schmider (6.11.1778-13.07.1807)
Das Paar hatte eine überlebende Tochter: Magdalena Baur. Sie heiratete am 24.04.1826 Karl Dominik Mangold, den Badischen Salinen-Kassierer in Dürrheim.
Eine Anlage auf dem rothen Rein einer Stadt Waldung von Nadelholz im Schoosen Öschle der berühmte Tonkünstler und Sänger Nepomuk Schelble, wirklicher Director des Musikvereins zu Frankfurth am Mayn, veranlaßte während seines kurzen aber uns unvergeßlichen Sommer Aufenthaltes in seiner Geburts und Vaterstadt dahier diese neue Anlagen dadurch, daß er den rothen Rein zu seinem Lieblings Standpunkt erwählte, wo ein grosser Theil unseres Schönen flachen Hochlandes zu übersehen ist.
Ein hier öfter in freundschaftlichem Zirkel um diesen Künstler versammelten Anverwandten Korrektions Haus Verwalter Schelble, dessen Vater (Vater von Johann Nepomuk Schelble), und Oberlehrer Reich (Luzian Reich, verheiratet mit Josefa Schelble), dessen Schwager wollten das Angedenken an den geliebten nun in Rückerinnerung zu dessen vollen Genus der Gast in der freyen Natur dadurch fortan erhalten daß sie gemeinschaftlich mit dem ersten Amtsactuar Guttenberg und dem zweyten Gleichauf auch mit noch mitgenommen werthen Bürgern zuerst das Rondell auf der östlichen Spitze des Berges mit einem angenehmen Wege dahin herstellten.
worunter Xaver Schreiner sich ausgezeichneten

Diese erste der Anlagen war noch nicht ganz vollendet, so folgten diesem Beyspiel schon mehrern von Freunden der lieben Natur, und so entstand gleich die zweyte Anlage rechts auf einer Ruine vom Rentamts Controlleur Hasenfratz dahier. Ihm folgte der Bezirks Baumeister Dief durch Anlegung eines Weges gleich unter dem erstgenannten Rondel rechts an der Nordwestlichen Seite des Berges durch eine Bergschlucht, von da abwärts diernist Hisele auch einen Wege am Berge her einleitete. Zur eigenen, und zur Beqnümlichkeit derjenigen, welche ohne vörgerliche Anstrengung den Gipfel erreichen wollen, suchte diese der Unterzeichneten dahin auf dem hergestellten Wege Nordwestlich am Berge zu führen welchen, wo dem neuen Steinbruch mit Hülfen aller ein Pendel gleich denn vorderen angelegt wurde.

Alle diese Anlagen geschahen vom August dieses Jahrs in wenigen Wochen ganz freywillig von Natur Freunden mit wirklich erstaunungs würdiger Anstrengung, die nur von Begeisterung für das Schöne zu erwarten ist.
So Erstaunlich auch diese neuen Werke wären, so würde doch das Angenehme durch den Anblick der fürchterlich und gefährlichen Ruine des alten Steinbruches Südlich verbittert. Der Unterzeichnete wagte das Unternehmen auch diese Ruine in eine gefahrlose so viel möglich angenehme Anlage zu verwandlen und er bedürfte der Mitwirkung aller Vaterfreunden, um durch den Abgrund zu gangbare Wege zu leiten, zu diesem Ende die dem Einsturz drohenden Felsen abzutragen und dadurch die Abgründe auszufüllen, was unseren schwachen Kräften anfangs übersteigend erachtet wurde, ward durch stets vermehrte Anstrengung hergestellt und in Krone dazu eine Kapelle mit der hölzernen Statue des heiligen Johannes in der Wüste auf dem Giebel errichtet, in deren Grundstein gegenwärtige Urkunde in einem Stein und in einer blechernen Büchse verwahrt liegen solle, zum Angedenken über die Veranlassung und Entstehung dieser Anlagen, deren Fortsetzung durch die von Natur zu schönen Anlagen geeignete Waldung vom Sinne unserer Mitbürger fürs Schöne und Angenehme zu erwarten, ist.
Hüfingen den 10 ten October 1820
Anton Baur
Hofrath und Oberamtman
2. Protokoll von 1821 über deren Zerstörung

Actum
Hüfingen den 10ten März 1821.
In Gegenwart sey zu dieser Verhandlung vom Großherzogl. Bezirkamt Hüfingen Speciel commitierten Actuers Guttenberg.
N. 2905. et. 6.
Nachdem vor einigen Tagen allgemein das Gerücht sich verbreitet hat, daß in der, im vorigen Herbst von einigen Freunden der Natur neu errichteten Anlage dahier, bereits alle Bäume umgehauen worden, so wurde der im Fragentia benannte vom Großherzoglichen Bezirksamt beauftragt, unter Bezug des Bürgermeisters Neukum, Rathsfreunden Burkard, und Heinmanns einen Augenschein vorzunehmen, und den Erfund nach vorgenommener genauer Prüfung anzuzeigen.
In dessen Folge begab man sich heute Mittags um 1 Uhr mit Bürgermeister Neukum und den erwähnten Rathsfreunden Burkard und Heinemann in die Anlage wo folgendes gefunden wurde.
In der Chronik von August Vetter aus 1984 steht, dass früher den Schultheißen ein Stabhalter zur Seite stand. Seit dem frühen 18. Jahrhundert, gab es dann nur noch Bürgermeister. Ihm oblag die Verwaltung des Stadtsäckels. Der Bürgermeister hatte also keinen Stabhalter mehr und wurde von den Bürgern gewählt. Von 1809-1826 lässt sich kein Name in der Chronik ausmachen wer Bürgermeister war. Laut dieser Akte war es aber Bürgermeister Neukum. Ob es der selbe Neukum war, wie der in der Chronik steht, Johann Baptist Neukum, lässt sich nicht feststellen, da im Sippenbuch nichts über Neukum steht.
Folgende Bürgermeister stehen in der Chronik:
1803-1809: Xaver Stuckle;
1826–1831: Josef Burkhard Sonnenwirt;
1831–1837: Johann Baptist Neukum;
1837–1840: Fidel Ganter;
1840–1848: Josef Hug.
In der Akte ist von 1820-1840 Bürgermeister Neukum genannt, später kommt dann Bürgermeister Burkhard hinzu. Josef Burkhard (06.03.1772-12.11.1855) – Gastwirt zur Sonne, Metzger, Bierbrauer und Bürgermeister von 1826–1831 steht im Sippenbuch. Bürgermilitäroffizir J. Burkhard schreibt in der Chronik 1806 eine Proklamation an die Hüfinger Bürger. Vermutlich ist das Amt des Bürgermeisters in den Kriegswirren (Frankreich- bzw. Russlandfeldzug) etwas untergegangen. Zu Neukum gibt es leider gar nichts im Sippenbauch. Vielleicht war er schon vor Bürgermeister Burkhard Bürgermeister und dann irgendwie nach 5 Jahren wieder eingesprungen. 1833 werden auf jeden Fall beide als Bürgermeister genannt, Neukum und Burkhard.
Gleich beym Eintritt in die Anlage in dem ovalen Zirkel fand man von den gefället befindlichen Balsampappeln im ganzen – 15. Stück und von den Vogelbeerbäumen ebenfalls 15. Stück theils ganz abgeschnitten, theilen abgesägt, und bemerkten zugleich daß mehrere Hiebe in die Baumstecken fiehlen wodurch zwey von allen Bäumer unbeschädiget blieben. Im Verlaufe der Untersuchung zeigte sich, daß an der mit Stein gemauerten Wand bey der Kapelle Steine ausgebrochen, welches sichbar mit Gewalt geschehen. Als man von dar weiter aufwärts in die stierfache aller Lücken vom vordern Rondel kam, war der Anblick schmerzlich; wie der alles verheerende Hagel einen schauerlichen Anblick der Fluren gewahrt, eben so verwüstet lagen die schönen Bäume von Menschen niedergehauen zu Boden. Die Hiebe wurden die meister linken andere aber rechts geführt, und die Spuren der Fußtritte verraten große Männer. Diese schändliche Handlung ist beispiellos.
Von den Vogelbeerbäumen auf diesem Platze sind 26 Stück von den Kanatensischen Pappeln 19, Balsampappeln 33, Silberpappeln 10, welche alle schon gesetzt, mit Stecken versehen, und bereits getrieben haben, ganz ruinniert, und ebenso nämliche Schicksal traf auch die zum Nachsetzen vorbehaltene, einzugrabenden Bäumen.
Von den Kanntensichen Pappeln wurden niedergehauen 52 Stück, von den Silberpappeln 24 Stück und von den Balsampappeln 18 Stück. Dann der in der Mitte dieser Alleen befindliche schöne große Birnbaum wurde bis bereits auf die Hälfte eingsägt. In der geraden Allee oben gegen den Platz sogenannten Musikanten, wurden auch noch drey Balsampappeln ein Opfer der Verwüstung. Unbeschädiget blieben im ganzen mehr nicht als 48 Stück.
Zur genauere Übersicht der gesamten Verwürstungen aller Baumgattungen folgt nun die Zusammenstellung derselben an Balsampappeln 69 Stück, Vogelbeerbäume 41 Stück, Kanatensischen Pappel 71 Stück, Silberpappeln 34 Stück, Birnbäume 1 Stück. Zusammen 216 Stück.
Hierauf folgt nunmehr die von obangeführten Urkunden Personen nach ihren schon aufgezeichneten Plänen entworfene Berichtung der Beschädigungen.
Sie brachten in Ansatz
für 66 Stück Balsampappeln a 154 – 16f30r.
für 41 Stück Vogelbeerbäume a 182 – 10 f 15.
für 71 Stück Kanatensische Pappeln a 18 – 17. f. 45.
für 36 Stück Silberpappeln a 15 – 8. f 30.
3 Stück weitere Balsampappele a 15 – 45.
1 Stück Birnbaum – 30.
216 Stück – 54 f 154.
Hierzu die Auslagen wegen Beyfahrt der Bäume.
Für 2 jährige Vogelbeerbäume von Gutmadingen, a 1 f45 – 3 f 30
Für 2 jährige Pappeln von Allmentshofen a 1 – 2 f
Taglöhne für 2 Knechte a 24r des Tage für jeden in zwey mahlen – 1 f 36
Für das Löcher graben, einpflanzen und Binden der Bäume, die Pfähle herführen und diese setzen. Das Stück zu 8 40 für 216 Stück -28 f 48
Dann für die Wiederausbesserung der ruinierten Mauer dem Mauer einen Taglohen 48. Zusammen 90 F 57 R Sampat: 90 f 5 7r
für gegenwärtige Untersuchung:
Seit dem in praesenten Benannten pro 1/2 Tag Diät dem Bürgermeister 30n dem Rathsfreund Burkhard 20, Heinemann 20. summa 93 f 7
Die Richtigkeit der vorstehenden bekräftiget durch eigenhändige Unterschrift
Actuar Guttenberg
Neukum Bürgermeister
H. Burkhard Rathesfreund
Heinemann Rathsfreund
Die fürstenbergische Regierung wollte die Obstbaumzucht in der Baar voran treiben. So sollten Baumschulen an den kältesten und rauhesten Stellen auf magerem Boden angelegt werden. Oberamtmann Anton Baur, Oberlehrer Luzian Reich und Stadtrat Josef Burkhard (später Bürgermeister) setzten sich hier besonders ein. Auch sollte eine Allee zur Baumschule entstehen. Diese Allee wurde mit 400 Pappeln bepflanzt, die vom Fürsten Karl Egon von Fürstenberg gestiftet wurden. Er übernahm auch den größten Teil der Kosten für den Steg vom Höllenstein zu den römischen Altertümern, der dort über die Breg führte und dessen Bau weiter unten erläutert wird. (Nach der Chronik von August Vetter 1984)
3. Prokoll von 1821 über Auffoderung der Bürgerschaft zur Entdeckung der Frevler

Actum
Hüfingen den 14. März 1821
In Gegenwart des Hofraths und Oberamtmans Baur Acluante Guttenberg betreffend R. N3077. et. 8.
Die Zerstörung der neuen Anlage auf rothen Rain.
Am letzten Faßnacht Sonntag den 21 des Nachts geschah die obengedachte Zerstörung, und zwar, wie das UntersuchungsProtokoll vom 10ten dies No. 2905 nachweiset von mehrern Männern, erkenntlich an den Fußtritten im nassen Lösboden, und wie schon aus der durch Sägen und Spalten sichtlich angewandten Manneskraft zu erkennen war. Der Schaden beträgt im mässigen Anschlag 90f Jor ohne zu berechnen, daß die Bäume bereits im Treiben waren, und dem Nachtheil gänzlich nie mehr vergütet werden kann, weil man bey dem wirklich zum Versetzen noch einzigen Zeitpunkt genüglich Bäume in der Eile nicht aufbrächte, wenn auch die durch diesen abscheulichen Frevel mit Grund mißstimmten Freunde des Nützlichen und Schönen noch in der Lage wären, die Anlage so gut möglich, noch in diesem Fruhjahr wieder herzustellen.
Doch, wer möchte hierzu Lust haben, ohne Sicherheit für die Zukunft vor ähnlichen Freveln?
Zur Ehre der guten Bürger darf man wohl annehmen, daß diese solches Werk der Finsterniß, und die ruchlosen Thäter mit Abscheu brandmarken; allein daran genügt es noch nicht; allen, die hieran weder Antheil genommen haben, noch diese Schandthat genehmigen, liegt daran, zur Rettung des guten Rufs der Hüfinger mitzuwirken, um die Thäter aus der Verborgenheit ans Tageslicht zu reissen, und sie der Gerechtigkeit zu überantworten.
Dies erheischt nebst dem noch das gekeuniäre Interesse so vieler Bürger von hier, welche einen nicht unbeträchtlichen Vortheil dadurch schon gehabt, theils noch zu erwarten hatten, daß die nun zerstörte neue Anlage, und die damit in Verbindung zu setzen vorgehabte römischen Alterthümer manche Auswärtige herbeÿ zog, und letztere den Bürgern durch Arbeit einen Erwerb verschaften, der nun durch diesen kein gänzlich aufhört, denn Secnissimus wollen dem Vernehmen nach ganz natürlich die Lust verloren haben, für Nachgrabung dieser Alterthümer etwas mehr aufzuopfern, wenn nicht die Frevler entdeckt, und zur gebührenden Strafe gezogen werden, welche in dessen Ermanglung sonst eben so leicht auch an diesen Altertümern ihre Bosheit verüben könnten.
Bürger! Euch allen, die nicht zur kleinen Anzahl dieser Bösewichter gehören legt in obigen Rücksichten der Ehre und des Interesse alles daran, zur Entdeckung der Thäter nach allen Kräften mitzuwirken, wozu jeder auch die mindesten Umstände zur Erreichung dieses guten Endzwecks dahier anzugeben von selbst schon geneigt seyn und hierzu bey seinen Bürgerpflichten aufgefordert wird den Arm zu erheben, welche dieser Gesinnung, und auch geneigt seyen, die neue Anlage wenn sie soviel thünlich repariert würde, eben für die Zukunft so zu sichern wie die römischen Alterthümer darneben, wird man die Bürgerschaft darüber vernehmen, welche gegen das Angenehme und Nützliche dieser neuen Anlagen auf dem Gemeinds Eigenthum etwas einzuwenden haben, wo sofort erst diejenge auch melden mögen, welche in den hierwegen zu errichtenden Verein sich einlaßen wollen. Der nebst der gedachten Reparation, und Fortsetzung der neuen Anlage, auch deren Sicherheit, und jenen der römischen Alterthümer darneben bezweckt.
Dieser Verein bildet eine vollkommene gleiche Gesellschaft aus Freunden der Natur, des Nützlichen und Angenehmen, wobey nur mit Beschluß der Mehrheit von allen oder eines vor diesen zu erwählenden engern Ausschuses in allem was die neue Anlage auf rothen Rain betrift, fürgefahren werden solle.
Hierauf erklärte sich kein einziger der anwesenden Bürger, welche zum weit größten Theil, nämlich von 183 bis auf 35 anwesend waren, gegen die neue Anlage, im Gegentheil ward ihr Unwille gegen diese Zerstörer sichbar und laut.
Sr Guttenberg
(148 Unterstützer!)
Stammbuch: Georg Guttenberg (geboren um 1786) fürstlich Fürstenbergischer Rentmeister.
4. Pasquill von 1821 über die vermeintlichen Thäter

22. März 1821
Am Fasnacht Sontag in der Nacht nahm mancheiner wohl in acht sie giengen über Berg und Thal in die neu gemachte Anlag
2
Dort spielten sie ein schönen Streich, die Bösewichter ohne gleich mit Sägen und auch Beil begannen sie die Anlag zu zerstören
3
Sie fingen nun zu hauen an der Teufel in halber Menschengestalt. Sie hieben 216 Bäume mit karacktenlosem Mut entzwei
4
Dann gehen sie nach verübtem Schmaus mit Schossen Dreck und Koth nach Haus. Das merkte man in aller Früh an ihren angehabten Schuh.
5
Wer nur diese sind gewesen dies läst sich für leicht enträtseln. Sie glaubten sich voll Ehr und Rang darauf folgt aber Spott und Schand. Sie wollten sich zu Räthen erheben und niemand wollt das Mehre ihnen geben darauf worden sie Fuchs teifels wild.
Jetzt muss die Anklag sein Verdacht.
29. März 1821
1
komm mein Freund nun komm und Horche was ich hier zusagen hab
In dem Roten Rein, jetzt horche, sind die Bäume aber ab
2
Schöne Spuren hat man jetzt nun alle, wer auch dieses hat getan, es wehre nun jetzt auch der Faller dass der Auer es getan
3
Auch Faller Nagler kan es wissen. Er ist auch von dieser Brut das merkt man in sein Gewissen. Auch sein Gesicht ist nicht ganz gut
4
auch der gewissen hafte Martin Ruf gehert auch in ihre Mitten. Er solte gleich die Säg und ruft „Sie haut ich hab sie geschliffen“
5
auch der Gewissen hafte Mann das sollte man nicht glauben, stellet an noch einen Man zu dem Baum umhauen
6
er Neigt sich vor dem Hochalthar er Neigt sich vor dem Hochalthar, bereit bis zu den Füßen, doch dieses gleichen Häuchler gar, und nicht wert das verschisen
Abschrift
Die Zerstorung der neuen Anlag in der Nacht vom 4. auf den 5. März 1821
Abschrift
Die Zersterung der neuen Anlag in der Nacht vom 4. auf den 5. März 1821
Fallet Bäumchen fallet
Alles heute nacht erschallet
Laut vom Jubelthon
Luna selbst wird mich erheren
Eine Anlag zu zersteren
Ruf ich auch noch Pluto an
Als uns gedanken=Räthe niemand wollte Mehren
Unterstand ich mich, und half zersteren
Ein Erholungsort sehr angenehm und schön
Ruf ich jetzt Ruhe es ist geschehen.
Ruft nicht so laut! Sprach nach vollbrachter That ein Heüchlerischer Bether
Und nehmt euch wohl in Acht, es gibt ein fürchterliches Wetter.
Fort fort es ist geschehen, wir müssen jetzt ganz still nach Hause gehen.
5. belegte Rechnung von 1821 über die Herstellung des Steges
Die anliegende Rechnung
Anno
Die Herstellung eines Steges über die Bergach zu den vorgermanischen Alterthümeren ins Hammelthal und zu genannten Anlage auf rothen Rain wird nun auf den hier Verifizierten erhaltenen 81/2 Seiten Stebnisen a 12 f. 30 k. pen. eine Summe von 88 f15x anschein berücksichtigt nicht ist hiesige Schmid Johann Gilly wenn der deßen gießen nur obigen Preis übernommen hat, folgende Zahlungen zu leisten haben. 1.) dem Zaunenmannen Peütschi und Kauferle gehören an 49 f 24. über Abzug des Nachlasses es 8. dannoch 41. 24 Latus 41 24
Weitere Rechnungen mit Namen der Handwerker
Rechnung
Die Herstellung eines Steges über die Bregach zu den römischen Alterthümer im Hammelthal, und zu der neuen Anlage auf rothen Rain bey Hüfingen
An Arbeitslohn
1. Zimmermann Fritschi mit 4. Gesellens laut Conto.
2. Schmid Heitzmann für 2. Hangwerk.
3. Baumeister Röthele.
4. den Behlamern für 2. Stammen Beifuhr a 1 fl 30 x
5. den Waldhausern für 3. Stämme 2 fl 30 x
6. den Wolterdingern für 10. Flöcklinge
7. Trinkgeld den obigen Zimmer- und Fuhrleuten
8. Für den Anstrich des Steges mit Künöhl,
Arbeitslohn zusammen 77.56
An Material
Stämme Bauholz von Waldhausen a 2 f 30 x
Setto vom Wolfsbühel
Das ist 12.30
10. Stöcklinge von Wolterdingen a 40 kr
16. detto von hier à 90 kr für 157 lb Eisen samt Koh Nägel und Klammern
Künöhl zum Anstricht 10. Maß à 163 zusammen
3. An Günther Vergütung
Dem Baumeister Röthele für den Weg, lang 516. Schuh, breit 8 Schuh tut 4128. Schuh, nach dem Cataster, à 100 fl die Jauchert, betragt Summa
Summarium
Arbeitslohn, Materialien, Vergütung
Beträgt zusammen 151.24
Als Beiträge hierzu kommen hiervon abzuiehen Zimmermann Fritsche et Consorten ad2. Schmid Heitzmann Arbeitslohn. Das ist 16.46
Transport 18.46
ad 3. Baumeister Röthele 4.90
ad 4. den Behlamer Fuhrleuten 3.-
ad 5. Waldhauser Fuhrleute 7.30
ad 6. Wolterdinger Furhleute 2.-
ad 7. das Trinkgeld ad 2.-
ad 8. fürs Anstreichen von Materiale die 3. Stämme Bauholz, in Hoffnung gnädigsten Nachlasses -.4
ad 9. Detto vom Handelsmann Curta 5.-
ad 10. Stöcklinge in Hoffnung gnädigsten Nachlasses
an Gutsvergütung 16,-
Zusammen 71.4
Wenn nun vom ganzen Betrag ad 157.24
Abgezogen werden obige 71.42
Verbleiben noch 79.42
Fürtan wir das Glück, nebst den in Hofnung gnädigsten Nachlasses schon in Abgang geschrieben 7 fl 30 kr, und 6 fl 40 kr für Holz und Stöcklingen entweder obige Summe baar oder zu für 61/2 Zentner Stabisen à 17 fl im Preise zu Hammereisenbach zu erhalten, so wäre dem Rückfluss ausgeglichen.
Hüfingen am 10. Juni 1821
Hofrath und Oberamtamann
Baur.

6. Protokoll von 1828 die Herstellung des Forstweges vom Steg in die Anlage
Zuerst sind Briefe von Hofrath Baur von 1822 über Maßnahmen und Rechnungen und er wünschte ein Glückliches neues Jahr am 2. Januar 1822.
Es folgen Briefe über Stabeisen mit dem Bergverwalter Mayer aus Hammereisenbach.
Dokument 7
Consignation über die Baukosten, der neuangelegten Straße über den Bregbach hinter Höllenstein.
1. für Zimmermannarbeit Jakob Fritschi 49.24
2. für Schmidarbeit Johan Heizman 32.24
3. Naglerarbeit Ambros Röthele 9.30
Hiervon kommt in Abzug die freywilligen bey Zang als Ambros Röthele laut Beleg No 3
per Johan Heizman, Jakob Fritschi, Joseph Fritschi,
Georg Groman, Johan Groman, Leonhart Schafbuch
Tut 26.16 bleibt über Abzug dessen 64.2
Hüfingen den 9. Juni 1821
Ambros Röthele
Dokument 8
Conto Endtes gesetzer habe auf Befehl des Herrn Oberamtsmann Manns einen grügen Fußsteg über den Bregbach gemacht.
Den 18ten Mai ist Holtz geschlagen worden. Meister Georg Gromann, Leon Schafbuch, Josef Frischi, Johan Groman,
Zu diesem Steg ist Freiwilliger Tag vom Jakob Fritschi, Joseph Fritschi, Georg Groman, Johan Groman, Leonhard Schafbuch,
Hüfingen den 7. ten Oktober 1821
Jakob Seitz Zimmermeister
Dokument 9
Nota: zu Bemerken ist, das an vorhandenem Conto pa 31 fl 24 kr wegen einem freiwillligen Beitrag 8 fl 16 kr ab gehen. So bleibt noch zu bezahlen 22.38
Hüfingen am 7ten Juni 1821 P. Heizmann Schmid

Dokument 10
Conto: Eides benannter hat aus dem neuangelegten Stegbau hinteren Höllstein über den Bregebach angeschafft
450 Stück Bodenzigel à 44
4 Stück gantz Leistnägel
8 Stück halb Leistnägel
2 Stück gerlist Flammennägel
für Reparation 11 Stück gewisshauen per Stück
Vorzeit derselben bei Anweisung des Bauholzes und Aufbauen bei dem Stegbau 3 Zug à 1f30x Summa 9.30
Hüfingen den 9. Juni 1821
Ambros Räthele
Dokument 11
Homma! Ich glaube, Sie und ich kamen wegen dem Holz ganz kurz aus der Geschichte, beim Ziegel einheitlich die Anwesenheit Serenissimi benutzen und höchstselben hinterbringen verbunden, daß das Oberforstamt auf die Zahlung des Holzes dringe und daß es nur ein Wort brauche damit der Oberfürst mit diesen ohnehin unbedeutenden Posten abschreibt. Es geschieht ganz sicher. Verehrungsvoll danehigen den 4. Juni 1821
Ihr Freund und Diener Dilger
Dokument14
Brief: An Herrn Bangamts Verwalter Mayer zu Hammereisenbach.
Wir haben im letzten Sommer einen Steg unweit der Oberen Mühl daher zu den römischen Alterthümern und zu der neuen Anlage hierzu hergestellt, wegen uns Serenissimus mit einen gnädigsten Beitrag zugesichert. Nach der mir gestern von Herrn Kabinots Sekretär, Rath Baur zogen nach demünschung gemachter Eröffnung sind sechs und nun halber Zentner Stabeisen auf dem Hamereisenbacher Werke ob solchen Beylang bestimmt. Welches Eisen sogleich abgehalten wieder könne um nun die Bauche verschobene Rechnung berücksichtigen zu können, wollen auf, müßte
Dokument12+13
Brief: An Herren Kalamets, Sekretarius Rath Baur, Zogenrath zu Donaueschingen
Hüfingen 16. Nov. 1821. Laped
Nachdem Sie Seele Mahler für Seine Herrn Stahen so leicht ich dazu was ich in Mitten der 1790 ger Jahren von Seele zu Donaueschingen – als wird vom Jugend Freund erhielt und brauchbar als eine Freundschaft tiefes Andenken auf vermeichtlichen würdig. Sein Bilder von ihm stehen in der Academie zu Stuttgart nach als Anfängen verfertiget, welches er bei seinem nachherigen Besuche der hier nach keiner Aussehrung zu retounieren wollten zu allein der wasen Schelbischen levis!
Brusesting Boll Hauser
(Wenn ich mal Zeit habe versuche ich den Brief besser zu transkribieren)
Als früher Vertreter der Hüfinger Künstlertradition gilt Johann Baptist Seele (27. Juni 1774 in Meßkirch – 27. August 1814 in Stuttgart). Sein Vater Franz Xaver Seele diente ab 1776 in Hüfingen als Unteroffizier im fürstenbergischen Kreiskontingent. Johann Baptist Seele stieg bis zum Hofmaler des württembergischen Königs in Stuttgart auf.
Das Altarbild in der Stadtkirche zu Hüfingen
In der Morgenfrühe des 4. Juni 1812, am Donnerstag nach dem Fronleichnamsfest, fuhr durch das untere Stadttor eine vollbesetzte Kutsche Donaueschingen zu. Stolzer Rosselenker auf dem Bock war der hiesige Josef Neukum, der den ehrenvollen Auftrag hatte, den württembergischen Galeriedirektor und Hofmaler Johann Baptist von Seele und seine beiden Kinder durch die Baar nach Stuttgart, in ihre Heimat, zu führen. Viel Ehre war dem Künstler im gastlichen Hüfingen, wo er bereits eine Woche weilte, zuteil geworden, und reich beschenkt kehrte er nun wieder in die königliche Residenz zurück.
J. B. von Seele, der von neidischen Kollegen als „Husaren- und Dragonermaler” angefeindet wurde, hatte aus Liebe für die Bewohner der Stadt Hüfingen, in der er die ersten Jahre seiner Jugendzeit zugebracht, ein Gemälde von 14 Schuh (4,20 m) Länge und 8 Schuh (2,20 m) Breite gemalt, vorstellend den am Kreuz hangenden Christus, darunter die Mutter Maria, den Jünger Johannes und die büßende Magdalena.
Ab Dokument 15 folgt ein Streit um den Weg an der Wiese die der „Hirschenwirt Auer“ vom Handelsmann Curta und dieser vom Baumeister Ambros Röthele gekauft hatte.
Augustin Auer (in Tengen geboren um 1770 – 29.09.1837) war mit Magdalena Fritschi verheiratet und hatte mit ihr 9 Kinder. Der Leinenweber und Hirschenwirt war 1821 beteiligt an der Zerstörung der Anlage. Ein Sohn, Franz Josef Auer (04.05.1796-08.11.1832), war Schüler in der Zeichen- und Malschule von Luzian Reich senior (hier „Lehrer Reich“) und wurde später Portraitmaler . Von ihm ist die Rede im Denkbuch von Lucian Reich: „Zwei andre aus der vaterstädtischen Zeichenakademie hervorgegangene Künstler waren der Maler Auer und sein etwas jüngerer Landsmann Durler. Ersterer, der Sohn des Hirschwirts in Hüfingen, hatte sich bei Seele in Stuttgart zum Porträtmaler ausbilden wollen, sich jedoch der strengen Zucht des Meisters frühe schon entzogen, wie sein Landsmann Zwerger, damals im Atelier Danneckers beschäftigt, zu erzählen wußte: Eines Tages war der Freund zu ihm gekommen mit dem Gesuch, ihm doch seinen neuen Frack zu leihen zu einer Fahrt nach Ludwigsburg, wo er einer Hinrichtung beiwohnen wolle. Zwerger entsprach seiner Bitte, hat aber ihn — den neuen Frack — nie mehr zu sehen bekommen(.….)Nach Jahren war der leichtlebige Künstler kränklich in die Vaterstadt zurückgekehrt, wo da und dort in einer Stube noch lange ein von seiner Hand gemaltes Miniaturporträt zu sehen war.“
Der Baumeister Ambros Röthele wohnte offensichtlich nicht in Hüfingen. Der Vater des Handelsmanns Curta ist auf dem Hüfinger Friedhof zu finden, er wurde von österreichischen Plünderern ermordet. Johann Jakob Curta (27.9.1797-18.10.1864) war der Handelsmann der die Wiese vom Baumeister Ambros Röthele gekauft und an Augustin Auer verkauft hatte. Ein Bruder vom Handelsmann Curta, Johann Franz Valentin Curta (24.05.1794-26.04.1837) wird in der Chronik ebenfalls als Gastwirt zum Hirsch und als Wachsfabrikant betitelt.
Johann Franz Valentin Curta, Kaufmann aus Italien, geboren in Gressoney am Monte Rosa, gestorben in Hüfingen am 19.10.1805 . Er wurde von österreichischen Soldaten beim Plündern vor den Augen seiner Frau und seiner Kinder niedergeschossen und ist drei Stunden später gestorben. Er war verheiratet mit Rosina Burkhard und sie hatten 12 Kinder. Ein Sohn, Johann Franz Valentin Curta, wurde Gastwirt zum Hirsch und Wachsfabrikant und ein Johann Jakob wurde Handelsmann.
Actum Hüfigen den 24ten September 1828. In Gegewwart des Hofrath und Oberamtmann Baur actuante Rchtp. Dilger
Hüfingen N. 8521 p1.
Der Bürgermeister Burkart erscheint mit nachbenannten Parthien:
Hirschewirth Auer, welcher vorbringt: ich habe vor 2 Jahren eine Wiese hinter dem Höllenstein vor Handelsman Curta dahier gekauft, worüber bekanner Dingen ein Fußweg in die Anlage und auf Schoßen eben so wie zu den römischen Allerthümer im Hammelthal von dem neuen Steg angeht. Dieser Fußweg von 6 bis 7 Schutz breit läuft der erkauften Wiese wurde im Jahr 1821 nach Errichtung der Anlage an der damals dem Baumeister Röthele gehörenden Wiese hergestellt, welcher dieselbe nachher an Handelsmann Curta verkaufte. Dieser verfertigte die Producirte Schrift am 13te Nov. 1823 unterzeichnet Von Ambos Röthele bedingt habe den gedachten Fußweg ein nach dem im Praesentia benanten zu Gefallen mit Errichtung der Anlage für weniger Zeit, jedoch nicht herkömlich gestattet haben. Ich will zwar haben Zuschweig ist abeschlagen wissen, jetzige Anlagen ist aber der Stadt eine billige Entschädigung bekommen an zemmi von Leuschen.
Bürgermister Burkard erwidert hierauf: Es ist dem in Raesentia bewuten und lärmliglich bekannt, daß dieser Bregweg zu dem oben erwähnten Endzweck von Baumeister Röthele als dem damaligen Eigenthümer der nachher Curtaischen und zur anrischen Wiese be-williget, sofort mit Bäumen besetzt und sogar nachher vor guten Grund beraubt würde, so daß man ihn mit Kies auffüllen müßte und noch mehr aufgefällt werden muß. Hiernach kann von einer Entschädigung gar kein Rede mehr sein, weil dieser Fußweg zur Zeit schon bestanden, wo Röthele die Wies an Curta, sofort diese an Auer wieder Verkaufte.
Aussagen von Curta, Auer und zwei andere:
nicht mehr Recht verlange als was dieser von Röthele erworben und lezterer hat bekannter Dinger den befragten Weg unentgedlich gestattet.
Man findet hier aus den Akten, betreffend die Errichtung der Anlage zu bemerken nothwendig, daß die gedachte Anlage mit allgemeiner thätiger Mitwirkung des Publicus im durch ergiebige Unterstützung hochfürstl. gnädigster Herrschaft schon aus 1820 angefangen er in der Folge hergestellt wurde daß statt der gefährlichen und unangenehmen Weges neben des Wasenmeisters Haus und Anger vorbei, am linken Ufer von der Bregach ein Weg als nachsorger Inhaben meiner Wies den Grund von diesem Fußweg gegen die Ordung hinweg und duch die Wiese genommen diesen nicht ganz gemäß lautet die Vorliegende, von Curta aufgesezte Schrift, deren Unterzeichung von mir derselbe zu bewirken wußte. Um die ich um nach dem obigen erläutere.
Klagender Auer repliciret um: Ich glaubte nach der Vorliegenden Schrift zur Entschädigungsforderung an die Stadt berechtiget zu sein, obschon die Geschichte sich erwähnter Maßen zugetragen habe.
Bürgermeiser Burkhard Namens der beklagten Gemeinde deplicirtes:
Auer Runta Muu Curta
Handelsmann J. Curta v. dolm hat noch geschehen Ab und Gegenrechnung die an mir erkaufte Wiese hinter dem Höllstein als vollkommens und begehltes Eigenthum zu besitzen – item wird demselben bezeuget, daß er zwischen meine Wiese und Jacob Seidel führende Fußweg keineswegs zu leiden verbunden, sondern derselbe den Frau
Hofrathsamtsmeister Baurzi gefallen an mir für einige Zeit – jedoch nicht verbindlich, gestattet werden
Hüfingen 13ten October 1823
Ambros Röthele
Der Weg ist mit Bäumen bepflanzt mit beträchtlichen Kosten hergestellt und daß zu diesen Fortsetzung über die Wur der Baumeister Röthele das in den hierzu erforderlichen Platz mehrtgeldlich und als Beitraglos sehr ermöglicht, herzustellen, wenn nun man auch diesen Weg mit Bäumen bepflanzt hat.
Bei dieser Kerge ergeht nun der Bescheid
Wird der Hirschewirth Auer mit seiner Entschädigungsforderung an die Stadt gewerde wegen des von Baumeister Röthele, als vormaliger Wieseneigenthümer abgetretenen Platzes zum derzeitigen Fußweg hiermit abgewiesen, und in die Kosten dieses Streites verfällt.
eröfnet durch 10 Uhr mit den, daß weil der Streitgegenstand nur 1 bis 2 Louis, der Werth beträgt, auch keine Appellation stattfinde
P. S. 2 te Test. Dilger Bichtsp
Über Josef Dilger gibt es im Sippenbuch keine Daten, nur dass er später wohl Großherzoglicher Notar war.
8. Rechnung über baare Einnahmen und Ausgaben für die Anlage von 1820 bis 1830 gestellt
Die Anlage auf rothen Rain entstanden a. 1820, wurde bisher verbessert, und im vorigen Jahr mit einem beträchtlichen Kostenaufwand bekannterdingen vollendet, ohne jemanden vom Jahr mit Beiträgen in Anspruch zu nehmen.
Allein das Reparieren der Anlage vorzüglich der Tempel und Bänke und das Reinigen der Wege ist auch dieses Jahr erfoderlich, um dieses schöne Werk der Natur und des menschlichen Fleisses vor Verwilderung und seinem Untergang zu erretten.
Daß dieses abermals – obschon nicht so beträchtlich, wie in früheren Jahren mit Kosten verbunden, ist eben so begreiflich, als daß diese Kosten nicht wie es im vorigen Jahre geschehen von einem allein bestritten werden können.
Wer nun um Erhaltung dieser öffentlichen Anstalt sich verdient zu machen gedenket, der wird gebethen, denjenigen Beitrag anher gefällig zu bemerken, den er zu geben geneigt ist, worüber seiner Zeit gewissenhafte Rechnung wird gelegt werden.
Hüfingen am 3ten Juni 1830.
Baur Oberamtman zu seinen beträchtlichen Auslagen für die Anlage seit ihrer Entstehung und besonders in vorigen Jahr, zum obigen Endzweck Rentmeister Guttenberg mit dem Ansigen überwieß einen weitern Beytrag zu leisten, weden die Unterhaltung der Anllage für zuvor einen größere Aufqand fordern sollte.
Amtmann Schweb, wie Herr Rentmeister Gatten bey- Oberunnehmer Kornacher, Oberunnehmer Ahächtt Fischer, Bechtspunkunkt Gantio mit der nämlichen von Herr Rückmeister Guttenberg beigefügten Bemerkung Dilger wie H Gemminister Guttenberg in Bezug des Zeugnißes bemerkete
Thadäus Harpher, Engesser, Amtsregeser Zoff, Verwalter, Limberger Schliesser Limberger, Joseph Gleichauf
Conto
Die unterschriebenen haben auf Anordung des Herrn Amts Actuar Gleichauf mit Arbeit in der Anlage zu gebracht. Erstlich der Georg Haller und Franz Joseph Mog jeder 3Tag bernen der Michael Jurig und Georg Labor jeder 2Tag perTag Dreysig Kreuzer.
Betragt sich zusummen 5 f.
Summe 5 f
Den Empfang bescheinigt
Hüfingen den 22ten August 1831
Fanz Joseph Mog
Georg Haller
Michael Thury
Georg Labor
Die Bezahlung haben wie von dem Herrn Rechtsstrackkigkont Ganter mit Dank erhalten.
Rechtsanwalt Johann Nepomuk Ganter geboren 1802 in Meßkirch
Conto
Die unterschriebenen haben durch Anordnung des
Herrn Amts Actuar Gleichauf mit Arbeit in der Anlag zugebracht.
Erstlich Georg Haller per Tag 30x
Michael Thury 30x
Franz Joseph Moq jeden 1 Tag 30x
Ferner Johann Hermann einhalber Tag 15x
Georg Labor 5 Tag 2 f 30 x mit 4 f 15 x
Den Empfang bescheint durch den Herrn Rechtes Praktikant Ganter mit Dank erhalten Hüfingen 1831
Thury, Georg Labor
Unterzeichneter hat für Arbeiten in der Anlage von 2 1/2 Tag per 30x erhalten 1f 12 x
Hüfingen den 5. Juni 1831 Paster März
Unterzeichneter hat aus dem Anlagefond für viertägige Arbeit zu 30x per Tag erhalten Hüfingen den 5. Juni 1831 Folzmaur
Unterzeichneter hat für Arbeiten in der Anlage 7 Tage per 30x erhalten is 3 f 30x bescheinigt Hüfingen am 12. Juni 1831 Georg Labor
Unteerzeichneter hat für Arbeiten in der Anlage für 5 Tage à 30 x erhalten 2 f 30 x Hüfingen am 12.Juni 1831
C. Sulzmann
2 Mahnung an den Hofrath Baur:
Dem Großherz. Bad. Fürstl. Fürstenberg Präsident Herrn Hofrath und Amtmann Baur zu Allmendshofen Hüfingen d 4. Mai 1833
… haben sich Euer wohlgebohren mit einem Beytrag von 8 fr. unterzeichnet, aber hier noch nichts gezahlt
Der Verein zur Erhaltung der Anlage….
… Dem Herrn Hofrath und Amtmann Baur zu Donaueschingen Hüfingen 2. Juni 1833
…Euer Wohlgborgen muß ich im Namen der Gesellschaft für die Erhaltung der Anlage auf dem rothen Rain dahier und bezüglich auf mein Schreiben vom 11ten v. M geziemend bitten, Ihnen eigenes werthes Versprechen uns gegeben einen Zuschuss 8 fl aus dem Jahr 1830 bald an mich zu senden…
Es folgt eine Reihe weiterer Bettelbriefe und dann am 4. Juni 1833 dies hier:
Im Jahr 1820 hat unter kräftiger Leitung und Mitwirkung des vorigen hießigen Amtsvorstandes des verehrten Herrn Hofraths und Oberamtmanns Baur die Anlage auf rothen Rain dasein ihre Entstehenz erhalten.
Dies ein schönes Wirken der unausgesetzten Thätigkeit, und der steten Unterstützung verehrter Freunde der unseren schönen Natur verdankt diese Anstalt ihr bisheriges Fortbestehen. Die gestellte Rechnung über die Einnahmen und Ausgaben des letztern Helfer aufenthümen .
Das Resultat eines Zuschusses von 8 f 24 x allein dieser reicht nicht hin, um nöthig gewordene Reparationen, das Reinigen der Wege, das Verpfahlen und Anbinden der Bäume, das Auffüllen des Kießes in die Wege, u.d.g. bestreiten zu können. Wenn daher die mit unbeschreiblicher Wege und bedeutendem Kostenaufwand
gestiftete Anlage nicht wieder zerfallen solle, so sind freiwillige Beiträge zur Erhaltung nöthig, da wir sie zu begleichen keinen Sand besitzen.
Ohne mir darüber eine Direction anmassen zu wollen, glaube ich mich doch einigermassen verpflichtet für den gegenwärtigen Augenblick zum weitern Fortbestand der Anlage eine Bitte um Unterstützung an die hier nach benannten Herren machen zu müßen.
In der Folge wird es von dem Gutding der betragenen verehrlichen Mitglieder abhängen einen Leiter und Aufseher aus ihrer Mitte zur Erhaltung der Anlage zu wählen.
Die nachbenannten Herren werden daher ersucht, die Stunde ihrer Beiträge für dieses Jahr gefällig einzutragen und sich zur Bestätigung am Ende zu unterzeugen.
Hüfingen 4. Juni 1833
Schwab
Heinemann
Der Oberamtmann Eusebius von Schwab war der Nachfolger von Anton Baur der 1830 in den Ruhestand ging.
Es folgt die Liste der Freiwilligen der Freunde der Natur von 1833
- Baur Amts Physian
- Beck Gutsverwalter
- Billmann Vikar
- Brunner Landleyring
- Dilger Actum
- Ehren von Schlydand
- Erhardt Oberenaesen
- Engeßer Bezirksakuator
- Ganter Actuar
- Gebhardt Obermüllerinspektor
- Gerhardt Amtman
- Gindel Oberförster
- Gleichauf Actuar
- Gronemeyer Rentmeister
- Hirsch Bezirksagronom
- Kaliwoda Forstmann
- Rebstein Decan und Pfarrer
- Rebstein Particulier
- Reichlin Amtman
- Schmidt Camaro Prantz
- Schwab Spitten Prunter
- Schwab Amtman
- Wintermantel Actum
- Wolf Apotheker
- Zepf Amtsdiener
- Salomon Gugenheim
27. Herr Ruef
28. Bürgermeister Neukum übernimmt die Herstellung des Steges
29. Bürgermeister Burkard
30. Kronenwirth Ganter
31. Löschenoth Höfler
32. Kranzwirt Heinemann
33. Lehrer Reich
34. Musiker Schelble
35. Schmid Gespanner
36. Hendler
37. Zugmeister Werle
38. Handelsmann Curta
39. Zimmermann Zepf
Nr. 22 Schwab Amtmann. Sippenbuch: Eusebius von Schwab, Amtsrevisor und Oberamtmann war mit Maria Anna Schmutz verheiratet und sie hatten zwei Töchter. Anna von Schwab heiratete 1839 Heinich von Luseck, fürstlich Fürstenbergischer Ingenieur.
Nr. 26 Salomon Guggenheim wird im Zuge der 1848er Revolution öfters in der Chronik erwähnt und kommt am 20. Juli 1850 vor das Hofgericht in Konstanz wegen Hochverrats. Danach verliert sich seine Spur.
Nr.28 Bürgermeister Johann Baptist Neukum, Bürgermeister von 1831–1837.
Nr.29 Bürgermeister Josef Burkhard (06.03.1772-12.11.1855) . Gastwirt zur Sonne, Metzger, Bierbrauer und Bürgermeister von 1826–1831.
Nr. 33 der Lehrer Reich: Luzian Reich (07.01.1787-18.12.1866) war Oberlehrer und Industrieller, er hatte eine Mal- und Zeichenschule in Hüfingen. Mehr über ihn gibt es im Denkbuch von seinem Sohn Lucian Reich: https://hieronymus-online.de/denkbuch-von-lucian-reich-1896/
Nr. 34 der Musiker Johann Nepomuk Schelble (16.05.1789-06.08.1837) starb, als er von einem Spaziergang in sein „Landgütchen“, das er sein „Ruhetal“ nannte, zurückkehren wollte, am Eingang desselben durch einen Blutsturz in den Armen seiner geliebten Gattin am 6. August 1837 abends um ½7 Uhr. Über den „Onkel Schelble“ berichtet Lucian Reich eingehend in den Wanderblühten.
Der zur Förderung des allgemeinen Vergnügens immer bereite Kapellmeister des hiesigen Bürger Militerrkorps Herr Abstuar Gleichauf hat sich nach gepflogener Rücksprache mit den in dieser Beziehung gleichgesinten weitern Kapellgliedern auf mehrseitiges Verlangen dahin ausgesprochen, daß heute Abend 6 Uhr in den hiesigen Anlagen türkische Musik gemacht werden würde.
Der Unterzeichnete nimmt sich daher die Freiheit die hiesigen hochzuhvehrenden Freunde der Musik und Geselligkeit hiervon mit dem Anfügen zu benachrichtigen, daß hierdurch eine Auslage von cicta. 6 fl erwächst, die aus Mangel an einem hande durch Repartition auf die Zuhörer getilgt werden muß. Diejenigen hoch zuverehrenden Herrn, die sich zur Tilgung dieser kleinen Ausgabe bereit finden, werden daher ersucht, sich auf der Kehrseite gefällig zu unterzeichnen
Hüfingen am 28 Juni 1833.
Dilger
Einladung
Zu beliebigen Beiträgen für ferneren Erhaltung und Ausbesserung der Anlage auf rohten Rain hier.
Die bekannte Anlage auf rothem Rain verdankt der kräftigen Leitung und unermüdeten Mitwirkung des vorigen hiesigen Amtsvorstandes des Penstannten Herrn Hofraths und Oberamtamanns Baur seine Entstehung im Jahr 1820. Rastlos und mit eigenen bedenkenden Geldaufopferung hat er die Erhaltung und das Fortbestehen dieser von der Natur begünstigten Anlage uns nur mit geringen Beiträgen zu bezweken verstanden, bis in das Jahr 1830, in welcher Zeit er die Versetzung in den Ruhestand nahm.
Im Juli 1833, seit dieser Zeit aber nicht wieder, wurden die Trennk dieser Anlage um Beiträge gebeten, um dieselbe nicht ihrem Zerfall heimzugeben. Die eingezogenen Beiträge wurden zur Erhaltung verwendet, und darüber Rechnung geführt, welche auf beliebige Verlangen vorgelegt und eingesehen werden kann.
Gegenwärtig aber befindet sich diese Anlage in einem Zustand, der eine bedeutende Verbesserung nöthig macht, wenn das 21te Jahr ihrer Entstehung
nicht das Ziel ihrer Auflösung sein solle. Ein Pfand zur Erhaltung besteht nicht, und es muß daher die Güte unter lieben Freunden in Anspruch genommen werden. Die nachbenannten Einen werden dafür ersucht eine belibiege Gabe zu spenden, den Betrag auszuwerfen, und neben demselben Gewerthen Namen beyzusetzten
Hüfingen den 11ten April 1841
Schwab
Mitgliederliste1841 Namen der Herrn Spender
- Ambühl SchnillungsCommission
- Beck fürstl. Gutsverwalter
- Bogenschütz Oberforst Infonction Actten
- Brunner Amtschürwig
- Firchen Amtsa
- Ganter Kaplan
- Gebhardt
- Gleichauf
- Hannscher
- Huß Amtsakuator
- Löstlin Oberstänstinspector Actum
- von Lusek Fürstl. Somst Ingenieur
- Rebstein Denen
- Rebstein Partikulier
- Rümel Amtsverhaut immerut
- Schreiber Vikar
- Schwab Oberamtamann
- Ewald Forstinspections Actum
- Wagner Dito
- Weber Registrator
- Wolf Agrotschen
- Wunsch Amtsschreiber
- Zogst Amtsarzusom

Zur Herstellung des Daches auf der Johannes Kapelle in der Anlage dahier sind 20 Bund Vesenhaub erforderlich.
In Ermangelung eines Fonds werden die hiesigen Landwirthe um gefällige Abgab des obigen Berdürfnißes ersucht.
Hüfingen den 27. Juni 1841
Schwab
Namen der Geber
1. Johann Bausch
2. Gerorg Steinmauer
3. Johan Heinemann
4. Jokob Heinemann Witwe
5. Bek, fürstlicher Gutsverwalter
6. Karl Neukum
7. Joseph Gilly

Fesenhaub (auch geschrieben: Vesenhauf, Vesenhaup, Fesenhaup)
Bedeutung: Strohbündel, Reisigbündel, Besenbündel – früher verwendet zum Dachdecken, Feuermachen oder Besenbinden.
Es würde irgendwie Sinn machen, dass bei der Renovierung der Johannes Kapelle 1841 der geschnitzte Johannes seinen Weg auf die Viehtränke in der Stadt gefunden hatte.
An dieser Stelle folgen 15 Seiten Rechnungen aus dem Jahr 1841 für die ich unten nur eine einzige zeige:
Verzeichnis
Über gefertigte MaurerArbeit in der Anlage zu Hüfingen.
Da sind die eingestürzten Maueren, auf Anordnung des Herrn OberAmtmann Schwab, und Herrn Gleichauf wieder hier aufgerichtet und hergestellt, wie auch an mehren stellen die Mauerwercke verbessert worden.
Hüfingen am 29ten Juni 1841
Maurer Meister Sepple
Die letzten Seiten der Akte sind aus 1845 als die Sängergesellschaft Hüfingen die Bänke und Tische der Anlage herrichten ließ. Vermutlich sind zu dem Zeitpunkt alle ursprünglichen Mitglieder der Freunde der Natur ausgestorben.
Nach vielseitig geäußertem Wunsch soll die hiesige schöne Anlage wieder hergestellt, und verbessert werden.
Da dieses, und insbesondere die Vertigung der nöthigen Tische und Bänke eine größere Auslage erfordert, so muß man in Ermangelung eines Lands den Weg freiwilliger Beiträge der Freunde der Natur
empfehlen.
Der hiesige Gesangsverein hat bereits beschlossen, die wöchentlichen Beiträge aller Mitglieder einsweilen 4 Wochen lang für die Anlage zu verwenden.
Man macht nun an die übrigen Gauernherren und Bürger der hiesigen Stadt das geziemende
Ansuchen, zum obigen Zweck einen beliebigen Beitrag leisten und in den gefälligst bemerken
zu wollen.
Hüfingen am 26. Mai 1845
Namen ausser dem Hufschmid nicht lesber
Rechnung
anbeschran
Auf Verodnung der Sänger Gesellschaft, hat der unterzeichnete nachstehende Schreiner Arbeit in der hiesigen Anlage geliefert.
5 Bäncke, 1 Tisch und eine Steige Reisige
vom Rasina und Stämer herbei geschafft
Arbeit 9 Tage per Tg 24x3f 36x Summe Gulden 36
Den 27te Juli 1845
Bescheid Xaver Hepting Schreiner Meister






























